Nepal-2010

Allgemeines:
Nepal ist ein Land, das allein schon auf Grund seiner Klimazonen und seiner Geographie Probleme hat.

Die landwirtschaftlichen Anbaugebiete liegen entweder in extremen Gebirgsgegenden, dort ist größtenteils nur Feldarbeit per Hand möglich, die Erträge sind gering, reichen meist nur für eine Groß-Familie. Die Arbeit ist sehr hart. Es gibt keinen Anschluss an Verkehrs-oder Stromnetze. Das führt alles zusammen zum Einen zur Landflucht. Zum anderen lassen viele ihre Felder brach liegen, und machen auf „Tourismus“ als Zimmervermieter, Träger, usw. Die Terrassen der Felder gehen durch Erosion kaputt und wenn die Touristen wie derzeit so ziemlich ausbleiben kommt die selbstgemachte Hungersnot. Man ruft nach dem Staat, geht zu den Kommunisten und denkt, man bekommt von denen ‚was geschenkt. Das ganze Land stürzt ins Bodenlose.

Im Tal von Kathmandu, indem inzwischen ca. 1,5 Mio. Menschen leben, ufert alles aus, immer mehr Menschen ziehen dahin. Das Wasser ist inzwischen sehr knapp, der Wasserspiegel dramatisch gesunken, die Zuleitungen aus dem Gebirge weitläufig zerstört, fäkalienverseucht und wegen Geldmangel nicht zu reparieren. Es gibt kein Trinkwasser mehr im Tal von Kathmandu. Nur für viel Geld, das man tankweise kaufen kann. Oder in den Läden für noch mehr Geld, das aber keiner aus dem Volk hat. Die landwirtschaftliche Fläche schrumpft furchterregend. Es folgt Nahrungsmangel.

Im Süden herrscht tropisches Monsunklima. Vorwiegend wird Reis angebaut. Fällt der Monsun aus, gibt es Hungersnöte. Der im Land angebaute Reis reicht nicht für alle Nepalesen. Das Land muss aus Indien importieren.

Im Süden und Westen sind die Grenzen nach Indien. Inder und Nepalesen können die Grenzen überschreiten, brauchen dazu keinerlei Papiere und haben gegenseitig dauerhaftes Recht auf Wohnen und Arbeiten.

Dazu kommen die politischen Probleme: im Norden ist die Grenze nach China, die an jeder möglichen Stelle von Chinesen und manchen Nepalesen ohne Papiere überschritten werden darf. China „hilft“ den Nepalesen durch freundschaftliche Verbindungen. Die Partei der Maoisten(Vereinigte kommunistische Partei Nepals) sind ihre Helfer.

Die Maoisten sind die Regierungspartei von Nepal, also an der Macht, beuten das Land aus. Gesetze zu missachten ist normal, die Korruption blüht, das nepalesische Volk „verroht“ und ist durch die starke Einwanderung der Inder auf dem besten Weg selbst unter zu gehen.

Nepalesisch-soziale Einrichtungen finden sich ganz wenige, die Infrastruktur ist zusammen gebrochen, die zur Verfügung gestellten Gelder verschwinden, die Kriminalität steigt aus Not und wegen Verfall von Sitte und Moral.

In dieses Land kommt man nun als Tourist und wird als unendlich reich angesehen.

 

Einreise/Auto:
Wir sind von China/Tibet bei Kodari/Nepal über die Freundschaftsbrücke eingereist. Man braucht ein Visum. Man bekommt (2010) es an der Grenze. Aber das hatten wir uns sicherheitshalber schon in Deutschland für 3 Monate Aufenthaltsgenehmigung geholt. In Kathmandu kann man das auch ganz leicht verlängern lassen. Wir waren im Department of Immigration/Ministery of Home Affairs. Ging alles zügig von statten. Vorsichtshalber die aktuelle Adresse in der offiziellen Tourist-Info in der Exhibition Rd östlich vom Tedhikel oder in der Deutschen Botschaft erfragen. Pro Jahr darf man ein halbes Jahr mit Visa in Nepal verbringen, inklusive Kfz. Zur Einreise haben wir für das Auto ein Carnet de Passage benötigt. Das teure Extra-Carnet, das man dann auch für Indien, ggf. Pakistan und den Iran braucht.

Permits:
Nicht nur für das Trekking, auch als Autofahrer, der nicht wandern will, muss man in die einzelnen Täler, die zu Nat.-Parks erklärt wurden Permits kaufen! Unbedingt sich in der Touristinfo erkundigen. Wir haben sie für das Langtang beim „Nepal Tourism Board“ in Kathmandu in der Exhibition Road am Tedhikel gekauft. Viele einschlägige Büros versuchen natürlich, einen zu ihren Gunsten zu übervorteilen! Und manche Tickets, wie das für die Annapurna, gibt es angeblich nur dort!

 

Einkaufen/Essen:
Obst und Gemüse gibt es frisch in den kleinen Läden oder auf der Strasse, auf dem Land. Im Botschaftsviertel von Kathmandu, nahe Thamel, in der Lazimpat Rd gibt’s bald nach der Französischen Botschaft den Supermarkt „Bluebird“.

In den größeren und von Touristen frequentierten Orten auch Brot, Bier sowieso überall, Milch fast immer. Käse in Kathmandu, Pokhara und z.T. in den Gebirgsdörfern. Wasser kann man in 25ltr.-Kanistern kaufen.

An den Ständen gibt es Obst, in Fett gebackenes, wie Samosas, überall Momos, Fried Noodles oder Suppen. Es schmeckt sehr gut, ist meist im indischen Stil gekocht und damit sehr scharf. Süßes gibt es natürlich für alle Schleckermäuler genug.

In den kleinen Restaurants, wie in Boudha gibt es auch tibetisch-einheimische Küche und auf dem Land, wo es keine Touristen gibt, findet man noch die nepalesische Küche.

In Kathmandu, Svayambunath, an der Ringroad kann man Gasflaschen nachfüllen lassen. Der „Campingplatz“- Inhaber kennt sich aus und sagt dem Taxifahrer, wo er mit Euch hinfahren soll.

Geld:
kann man per ec- oder Kreditkarte überall in Kathmandu oder Pokhara wechseln. In den Dörfern wie Pame oder Dhumche überhaupt nicht oder nur Bargeld. Aber dann wird man 1000% tig „über den Tisch gezogen“. Hatten mal in Dhumche gefragt, spasseshalber, es war zwar verständlich, dass sie alles probieren, aber unrealistisch!

Übernachten:
Alles etwas schwierig: entweder man steht kostenlos am Strassenrand im Dreck unter 24 Std.-Dauerbeschallung und mit der Zeit kennen euch alle Leutchen der Umgebung! Oder man bezahlt und geht auf die bekannten (s.unter Infos) Stellplätze mit Wasser usw. Oder man findet ‚was und hat das Glück auf einem schönen, ruhigen Platz im Irgendwo stehen zu können und wenn es regnet hat es keinen Sumpf und die Mücken kommen nicht usw. Mit Glück findet man so etwas auch.

 

Autofahren:

In Nepal herrscht Linksverkehr. Die Strassen sind katastrophal bis inzwischen unbefahrbar. Aufgrund der lieben anderen Strassenverkehrsteilnehmer ausgesprochen gefährlich. Willkürlich werden Strassensperren errichtet um von den Autos Geld einzutreiben. Mal von den Maoisten, mal von den Dörflern, mal von Jugendlichen…

Nepalesische Autofahrer sind eine Gefahr für Auto und Leben. Nicht, weil sie nicht Autofahren können oder weil sie z.t. total kaputte Autos fahren müssen. Nein, weil sie tödlich agressiv, ohne Rücksicht auf Verluste fahren. An alles kann man sich gewöhnen, aber an diese Rohheit im Strassenverkehr nicht.

Wer als Tourist mit einer Reisegesellschaft kommt, ist mit den einheimischen Jeep-Fahrern oder Taxifahrern und den Reisebussen genauso unterwegs!

Fazit:
Wer, wie Uwe, früher, vor ca. 40 Jahren, schon mal in Nepal war wird total entsetzt auf das heutige Nepal schauen! Nepal ist inzwischen der Vorhof zu Indien. Wer vorher noch nie in Nepal war staunt, wie es dort zu geht.

Man darf keinesfalls, was Sauberkeit, Ordnung, Ehrlichkeit, Lautstärke und Straßenzustände, Infrastruktur generell, angeht, pingelig sein! An alles gewöhnt man sich, kann auch mal drüber Lachen. Es gibt Gott sei Dank viele, viele nette Leute. Und wenn jemand „schummelt“ können sich dann alle ‚drüber amüsieren.

Am Schlimmsten war für uns, die gefährliche, agressive Art, wie dort Auto gefahren wird.

Nepal ist ein Land, in das wir nicht mehr fahren werden!