Tata – Sidi Ifni – Tarfaya – 23.12.2008 bis 10.01.2009
Tata ist eine Stadt mitten in der Wüste mit einer deutschen Partnerstadt-und das macht sich bemerkbar!
Strom und Wasser gibt es fast immer, die Stadt ist mit Springbrunnen nett geschmückt, das Internet läuft gut, die Strassen sind ordentlich und sauber, selbst im hintersten Winkel der Oase. Es gibt keine Belästigung durch Einheimische, alle sind sehr offen und freundlich. Es gibt sogar Brathähnchen zu kaufen! Übrigens, wer seine Aufenthaltsgenehmigung auf ein halbes Jahr verlängern lassen möchte, sollte es hier in Tata tun!
Es geht schnell, unkompliziert und billig, ohne Schlepper, haben sie uns erzählt.
Wir bauen unsere Klappräder auf und fahren durch die Oase: besuchen verschiedene Dörfer, unter anderem auch Agadir-Lehne mit dem großen Marabout, der wie ein Talwächter über allem steht.
Der Platz wird immer voller, die Camper verabreden sich, Silvester naht! Zum Jahreswechsel wollen wir ans Meer! Also heisst es nach 5 Tagen Abschied nehmen von den neuen Bekannten.
Wir fahren los über Akka. Dort gibt es eine Tankstelle, die notfalls auch handbetrieben werden kann! In Tata bekamen wir nämlich keinen Diesel weil ausgerechnet heute der Strom ausfiel. Verfluchte Technik!
Auf toller Asphaltstrasse fahren wir weiter durch Halbwüste, an Nomadenzelten vorbei, an dem Städtchen Assa vorbei, über herrliche Pässe bei Targamant, nach Guelmin, dann weiter über das letzte Vorgebirge vor dem Atlantik bei Sii Ifni.
Es ist gerade Kaktusfrucht-Ernte. Die großen Kakteen, die woanders statt Zäune gepflanzt werden, tragen schwer an ihren Früchten, die bergeweise am Strassenrand verkauft werden.
Wir fahren an Sidi Ifni vorbei und etwas nördlich der Stadt in die Bucht von Leghzira. Es ist sehr schön hier!
Man kann den ganzen Strand entlang wandern, durch Felsentore laufen, bei Ebbe über Felsen in die nächste Bucht klettern.
Aber übernachten kann man hier nicht, es gibt nur einen Miniparkplatz bei einem Restaurant.
So fahren wir zurück nach Sidi Ifni in die Stadt und gehen auf den Campingplatz am Strand, rechts hinter der dicken Mauer vom Hotel/Restaurant. Wen treffen wir? Waltraud und Richard! Sie sind schon eine ganze Weile hier, es gibt viel zu erzählen und neben uns stehen Chris und Bea aus der Schweiz.
Neben dem Camping ist eine total versteckte kleine Bar, die Allah natürlich nicht sehen darf.
Aber wir können dort 1,5l-Wein-Flaschen zu einem vernünftigen Preis holen, Bier geht auch noch. Hinter einer kleinen blauen Tür nahe dem Camping-Eingang gibt es einen kleinen Garten. Bei dem Gärtner gibt es sehr gutes Gemüse und Kräuter!! Vorn an der Ecke ist eine Bäckerei! Für die Süssigkeiten gibt es den „Keksperten“ in der Stadt und Fleisch und Fisch gibt’s auf dem Markt.
Der Platz ist perfekt und dem entsprechend wollen die Leute von hier gar nicht mehr weg. Wir haben Glück, überhaupt einen Platz ergattert zu haben.
Silvester: gemeinsam mit Waltraud&Richard und Bea&Chris setzen wir uns auf die hohe Einfassungsmauer am Strand, schauen den Sternen zu und stoßen mit einem Glas Sekt auf das neue Jahr 2009 an!
Was wird es uns wohl bringen! Es wird spannend, wo wir wohl das nächste Silvester verbringen werden! Fahren wir gen Westen oder gen Osten im nächsten Frühjahr? Nun, Ihr werdet es erfahren! Nach ein paar Tagen brechen wir auf gen Süden:
Wir wollen an die Oueds, das Naturreservat Khnifiss (Sebka Naila)und an Tarfaya vorbei zum Camping „Le Roi Bedouin“ am großen Salzsee Sabkhat Tazra.
So ziehen wir los. Rechterhand ist die Steilküste, und überall wo möglich, stehen französische Camper und angeln wie die Wilden über den Klippen. Zuerst schauen wir uns das Oued Chebeika an, es hat aber verdächtig viel Wasser, das ist nicht gut zum Übernachten, so schauen wir uns mal das Oued Fathma an.
Es ist eine wunderbare Landschaft, der Stellplatz über dem Oued Fathma bei dem netten Aziz für 10DH direkt über dem Meer! Leider ist es sehr kalt und stürmisch. Wir bleiben ein paar Tage dort zumal es heisse Duschen, frisches Brot und eine Waschmaschine gibt! Der Platz ist sehr gut besucht!
Es geht weiter zur Lagune Khnifiss (Sebka Naila oder Foum Agoutir), wo man drei Tage stehen darf. Es ist eine traumhafte Landschaft! Wir gehen wandern, schauen den Flamingos zu, erleben wunderschöne Regenbögen über der Wüste und wundervolle Sonnenuntergänge. Wir stehen etwas abseits und am zweiten Tag sind wir fast allein über dieser Lagune, die sich ständig durch die Gezeiten verändert. Man steht hier sogar kostenlos! Nun wollen wir noch nach Tarfaya, wo ein kleines Museum und ein Denkmal an den französischen Flugpionier, Postflieger und Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry erinnert. Aber erst führt die Straße noch an den Salinen der Sabkhat Tazra vorbei. Das ist ein großer Salzsee, auf dem abhängig vom Wetter und Wasserstand, Salz gewonnen wird. Die Maschinen und Traktoren sehen furchtbar aus, sind dabei aber sicher nicht sehr alt!
Und das Salz ist schmutzig braun. Der Salar von Uyuni ist eben einzigartig auf der Welt und es wäre ungerecht, ihn zum Maß aller Salzseen zu machen. Dieser See hier schaut sehr schön aus, wie er so eingebettet in der Landschaft liegt. Endlich kommen wir am „Le Roi Bedouin“ an. Der Platz liegt sehr schön. Aber irgendwie gefällt uns die Stimmung nicht, obwohl die anderen Camper alle sehr nett sind.
Ausserdem ist in dem See so viel Wasser, dass man derzeit nichts unternehmen kann. Und es regnet!
Es ist schade, aber nach einer Nacht fahren wir zurück. Es geht wieder gen Norden.
Zu sagen ist noch: Natürlich war das Museum vom französischen Flieger geschlossen.
Angeblich weil Freitag war!