Russland/Mongolei

Teil 1: Von Berlin über Polen, Litauen und Lettland nach Russland/Jekaterinburg

vom 02.04. bis 11.05.2013

Kaum sind wir am 28.02. von Thailand kommend in München mit dem Flugzeug gelandet,
stürzen wir uns sofort in die Vorbereitungen für die nächste Reise.
Viele Vorarbeiten hatten wir ja schon in Chiang Mai erledigt, nun wird es ernst:
Auslandsreise-Krankenversicherungen, Einladungen für Russland, Einladungen für die Mongolei und die passenden Visa beschaffen.
Wenn man Einladungen braucht, kommt man praktisch nicht um die Hilfe von Visabüros herum. Das kostet nicht wenig, ist aber auch effektiv und man weiss, dass alles klappt.
Für zu Hause wird auch noch alles geregelt, das ist inzwischen Routine.
Unser Sohn mit Freundin, unsere gute Fee im Haus und ein Freund aus Brasilien kümmern sich treu und redlich um unser zu Hause.
Wir sind Ihnen da wieder sehr, sehr dankbar.

Am 02.04. fahren wir zur Berliner Familie und Freunden, geniessen dort das Leben und das Leben in Berlin als solches.

Am 21.04. kommt Jochen aus Stuttgart angedüst, am 22.04. starten wir: zwei Autos, Hund Lilly, Jochen und wir. Es geht die nächsten Wochen gemeinsam immer gen Osten.

Fünf Tage fahren wir durch das kalte Polen, durch Litauen und Lettland.
Es ist kalt. Anfangs hatten wir noch Sonne, dann aber Regen und es ist sehr ungemütlich. Schneereste bauen uns auch nicht gerade auf.
Die polnischen Städtchen und Dörfer schauen schon recht adrett aus, die litauischen Dörfer scheinen sehr arm, die Angebote in den Lädchen sind spärlicher. Die Landstädte sind aber schon recht ansehnlich geworden. Sie gefallen uns gut, z.B. Kaunas, wo wir übernachten.
Schnell sind wir in Lettland: die Seen sind noch vereist, die Dörfer machen z.T einen erbärmlichen Eindruck. Natürlich sind wir in einer „vergessenen Ecke“ des Landes, nahe der Grenze nach Weissrussland. Dann kommt noch das inzwischen schreckliche Regenwetter dazu. Wir sehen viele, zu viele, Betrunkene ab nachmittags durch die Ortschaft taumeln. Einen Tag stehen wir in Zilupe und warten auf den morgigen Grenzübertritt nach Russland.

An der Grenze stehen wir ca ½ Stunde: grün für LkW, rot für Pkw.
Dann geht es los: Papiere zeigen, nochmal zeigen, kontrollieren lassen, nochmal kontrollieren, dann kommt das Zollgebäude. Ein netter Zöllner hilft uns beim Ausfüllen, die „Chefin“ gibt uns die Formulare auf deutsch, das ist sehr nett. Dann schaut er bei uns kurz ins Auto. Natürlich muss die große Kiste und auch die kleinen Schrankfächer usw. geöffnet werden. Unsere argentinischen Bestecke wecken Begehrlichkeiten. Damit können wir natürlich nicht dienen. Alles in allem sind wir in zweieinhalb Stunden entlassen und willkommen geheissen in Russland.
An der nächsten Tankstelle wechseln wir Bargeld in Rubel ( 1 € = ca. 40 Rubel), Jochen kauft sich seine Kfz.-Versicherung (ca. 80.-€ für zwei Monate) beim gleichen Mann und nun geht es noch los zum Tanken. (ca. 0,75 € /Liter =ca. 30 Rubel)

Jetzt kommt das weiterhin übliche Bild: rechts und links der schlechten Strasse findet sich Sumpf, Schneereste, Tauwasser-Seen, Wiesen, Nadelwälder. Viel Verkehr.

Bald sind wir in Moskau, im Soloniki-Park und suchen den Camping. Der ist aber geschlossen. Es soll einer im Juni neu eröffnet werden. Das steht, sagt man uns, unter www.autocamper.ru. Na, ja. Angeblich ist noch einer am Lushniki Stadion? Da haben wir nichts gesehen. Wir dürfen im Soloniki für 500 R/Nacht/Auto stehen bleiben. Von anderen Reisenden haben wir inzwischen gehört, dass der alte Camping im Soloniki-Park weiterhin besteht und wieder geöffnet wurde.
Wir brauchen nun dringend die Registrierung für Russland! Also bei unserer einladenden Firma anrufen. Wir müssen sofort hin. Der 01.05. ist Feiertag, der 09.05. ist Feiertag-dazwischen wird nur noch am 6.+7.05. gearbeitet, dann erst wieder am 13.05. . Wir füllen alle Formulare aus, die junge Frau spricht sehr gutes Englisch und verspricht uns, die nötigen Formulare uns per mail zu schicken. Das hat übrigens auch sehr gut geklappt!
In Ekaterinburg finden wir dann eine nette junge Frau, die uns die mails mit den Registrierungen gratis ausdruckt.
Neben der Metrostation Soloniki, gleich auf der Ecke, ist ein Einkaufszentrum. Dort kaufen wir uns neben dem Eingang einen Internetstick. Auch diese junge Frau spricht super Englisch und ganz wenig deutsch. Sie hilft uns gleich beim Internet anmelden. Die Sim-Karte gilt für ganz Russland, ist sehr schnell und zuverlässig. Das ganze ist von dem Anbieter MTC (gesprochen mts)-rote Läden mit weisser Schrift. Der Stick kostet 1230.-R, es gibt sie für Windows und andere für Mac, die Simkarte kostet 400.-R/Monat. Bei Stickkauf ist die sim-karte für 400 Rubel schon enthalten.

Jetzt sind wir aber erst in Moskau. Nach unserem Pflichtprogramm ist endlich eine Stadtbesichtigung fällig. Das Wetter weiss, was sich gehört, mittags kommt endlich die Sonne ‚raus! Von Soloniki fahren wir mit der Metro ins Zentrum, laufen am GUM vorbei und gehen natürlich auch ‚rein. Die Geschäfte sind alle 7 Tage die Woche von 10-22 oder sogar bis 23 Uhr offen. Das übliche Programm gibt es auch für uns in Moskau, allerdings im Schnelldurchlauf: Roter Platz, Gum, Basiliuskathedrale (ist leider geschlossen), um den Kreml herum, auf die Moskwa-Brücke am Kreml, in die Erlöserkirche. Dann fahren wir mit der Metro zurück, gehen noch einkaufen und durch den Park bummeln und Leute beobachten.
Wir haben den ersten Mai, kleine Fahrgeschäfte für die Kinder, Restaurants für die Großen, Baumpfade, Inline-Strecken, Fahrrad und Gokart-Vermietungen, Musik. Der 1. Mai kann gefeiert werden. Wir sehen keine einzige Demonstration, keine Redner, keine politische Veranstaltungen in der Stadt. Nur Jubel-Trubel-Heiterkeit. Allerdings ist das Aufgebot an Polizisten, Wasserwerfern und „Zeiserlwagen“/“Grüne Minnas“ äusserst beachtlich!

Am nächsten Tag fahren wir bei strahlendem Wetter weiter. Die Strassen sind verstopft, die Russen rund um Moskau fahren wie die Henker, die Parkplätze bei den diversen Baumärkten sind total überfüllt. Alle Ivans und Nataschas, Alexejis und Irinas scheinen unterwegs zu ihren Datschen zu sein. Überall wird gewerkelt.

Endlich kommen wir nach Suzdal, endlich gibt es etwas Ruhe.
Aber am nächsten Tag füllt sich das Städtchen. Es gibt einen einheimischen Souvenirs-Markt, Pony-Reiten, Kutschenfahrten, die Leute drängen in den wunderschönen alten Kreml, lagern auf den Wiesen. Ein sehr schönes Städtchen. Allerdings ist die Fussgängerbrücke über den Fluss kaputt, wird aber gerade neu aufgebaut. Dennoch können wir nicht ohne Umwege in das Freilichtmuseum.

Am nächsten Tag ziehen wir weiter, über Nishni Nowgorod kommen wir bei dem größten Sauwetter in Kazan an. Der Parkplatz für die Nacht entschädigt uns:
Wir stehen genau unter der alten Stadtmauer und neben dem Landwirtschaftsministerium.
Abends ist alles wunderschön beleuchtet für Nachtaufnahmen.
Wir haben Glück, am nächsten Morgen deutet sich ein guter Tag an. So steht einer Stadtbesichtigung mit einem kleinen Mittagessen in der Fussgängerzone nichts im Wege.

Von Kazan aus, beschliessen wir, auf direktem Weg über die P242 nach Igra zu fahren.
Aber, aber! Wir sind sind in Russland! Über die Vyatka, einem breiten Fluss, kommt man bei Malmyzh nicht mehr. Eine Brücke gibt es nicht und die Fähren liegen verrostet am gegenüberliegenden Flussufer. So fahren wir auf Empfehlung durch die Dörfer und früher oder später landen wir im Schlamm. Die Einheimischen werfen prüfenden Blicke auf unsere Autos und auf unsere Reifen, telefonieren und entscheiden, dass wir fahren und durchkommen können. Und so ist es auch. Diesen Tag mit den vielen schönen Erlebnissen möchten wir nicht missen!

Einen Tag später kommen wir an Izshevsk vorbei und fahren langsam weiter über Perm und dann nach Kungur zur Eishöhle. Vor der Höhle kann man gut übernachten. In der Höhle gibt es wenig Eis, jedenfalls jetzt in dieser Jahreszeit. „Gestylt“ wir die Höhle durch total kitschige Farben; da hat man sich richtig Mühe gegeben. Man muss die Höhle nehmen, wie sie ist, vergleichen sollte man nicht. Der Eintritt war verhältnismäßig teuer, zu teuer.

Das Wetter ist mal richtig schön, die Uhren mussten wieder um zwei Stunden vorgestellt werden. Rechts und links viele Wälder, wenige Wiesen und Felder, die Strasse verläuft wie immer auf einem Damm. Warum wohl? Der Verkehr ist besser, die Strasse ist nicht besser. Hier ist es ganz zart hügelig. Wir sind eben immer noch im Ural.
Vor Jekaterinburg, an der westlichen Grenze des Ural wollen wir uns noch ein Denkmal ansehen!
Hier hat Alexander von Humboldt seine Vermessungen getätigt und genau festgestellt, dass an dieser Säule die Grenze zwischen Europa und Asien verläuft.
Bald sind wir in Jekaterinburg. Eine sehr schöne Stadt!

Genau gegenüber von der Erlöserkirche stehen wir nachts auf einem großen bewachten Parkplatz vorm Kino. Die Kirchen und Denkmäler sind herrlich beleuchtet.
Bei endlich wieder schönstem Wetter gehen wir durch die Stadt, schauen uns die wunderschön renovierten Häuser an, das Rathaus, die Plätze, die Fußgängerzone und den Stadtsee. Die Stadt zeugt von großem, vergangenen Reichtum.

Schön langsam kommen wir nach Sibirien. Erst in die westsibirische Tiefebene von Westsibirien und in Krasnoyarsk werden wir Ostsibirien erreichen.
Das eine hört sich sumpfig an, das andere irgendwie noch kälter. Wir werden sehen.

Ihr seht, für ggf. Spektakuläres hatten wir bisher keine Zeit (Moskau), haben es auch eigentlich nicht gefunden und sonst gab es auch nicht viel zu berichten:
fahren-übernachten-Stadt angucken-fahren-übernachten- nächste Stadt angucken………

Weiter geht es bald mit Bericht Nr. 2.

Ein Kommentar

  • Helmut Veithen

    Hallo Weltenbummler
    wir , das ist gerlinde u, helmut haben vor ,u planen eine Reise in die Mongolei mit
    dem SUV Dacia ohne Allrad u Caravan 7,16m l
    unsere Frage , was ben