Thailand

2: Winter in Thailand

11.11.2012 – 28.02.2013

Endlich sind die christlichen Feiertage vorbei, nach Heilig Dreikönige zieht noch keine Ruhe ein, aber der Lärm und Krach ist etwas weniger geworden. Es gibt nicht mehr so viele einsame Herren mit ganz bestimmten Interessen. Erschöpft vom vielen F., S., H. sind sie wieder in heimatliche Gefilde abgereist. 90% sprachen Englisch.

Wir hatten uns in München 2 Visa á 8 Wochen geholt. Und wir müssen jetzt fest auf das Datum achten, denn unser 1. Visum läuft nach 8 Wochen, am 10. Januar ab.
D.h. aber auch, dass man nach Ablauf der ersten Visa ausser Landes gehen muss, um das zweite Visum für weitere 8 Wochen zu aktivieren.

Wir nutzen die Gelegenheit und fahren für eine Woche nach Luang Prabang in Laos.
Als wir letzten Mal mit dem Auto hier waren kamen wir nicht dazu, mit einem Boot den Mekong zu befahren. Das wollen wir jetzt nachholen.
Wir buchen für den 07.01. die Fahrt nach Luang Prabang für 1800Baht p.P. inkl. Busfahrt von Chiang Mai zur Grenze nach Laos am Mekong. Die Strecke geht über Chiang Rai, wo wir noch 20 Min. Zeit haben, den neuen, sog. Weissen Tempel zu besichtigen. 20 Min! Gut, dass wir hier schon waren. Das Abendessen, eine Übernachtung in Chiang Khong, Frühstück, Lunchpaket, Taxi zum Boot und zwei Tage Bootsfahrt sind dabei. Die zweite Übernachtung in Laos, in Pangh Peng mit Essen und Getränken muss man selbst zahlen. Die Getränke auf dem Boot natürlich auch.
In Luang Prabang ist die Reise zu Ende.

Wir fahren mit dem Slowboat, pro Tag ca. 7 Std.. Man sollte aber, das muss bei der Gelegenheit eindringlich geraten werden, auf jeden Fall versuchen, einen Platz im vorderen Drittel des Bootes zu ergattern!! Hinten ist der Motor, das ist ein absoluter Höllenlärm. Auch wenn die Plätze offiziell nummeriert sind, das interessiert niemanden! Einfach vorne hin setzen!
Das Boot hält an vielen Dörfern; sie nehmen Einheimische mit Kind und Kegel und Gepäck an Bord. Große Welse fahren mit, Rochen, Mofas, Matratzen, … alles, was der Laote so braucht und was er verkaufen möchte. Es ist sehr interessant. Man sieht, dass viele Dörfer inzwischen auf mehr oder weniger großer Piste zu erreichen sind. Der Wasserstand ist relativ niedrig, das Boot muss sich seinen Weg durch die im Fluss liegenden Felsen suchen, was sicher bei den vielen tückischen Wirbeln, Sandbänken und Untiefen nicht ganz einfach ist. Die Landschaft wechselt von weiträumig bis sehr gebirgig, wer will, kann viel an den Ufern entdecken. Wer schlafen oder vor sich hin dösen will, wie viele der mitfahrenden Touristen, sieht eben nichts.

Am 1.Abend kommen wir nach Phak Peng, suchen uns schnell mit jungen Deutschen zusammen ein Zimmer und gehen dann essen. Das Essen ist gut, nicht preiswert, dafür müssen aber auch alle in diesem Dorf von den Touristeneinnahmen die Sommersaison überbrücken.
Dennoch läuft alles sehr freundlich „büffelig“ ab, wie die Laoten normal auch so sind.

Es geht schon früh morgens weiter mit einem etwas schöneren Boot. Die Landschaft ist sehr gebirgig, das Mekongtal wird teilweise richtig eng und das Boot wird sehr umsichtig durch etliche Stromschnellen gesteuert. Bei Niedrigwasser könnte man auch an manchen Stellen leicht aufsitzen. Wieder halten wir an etlichen Dörfern. Das Slowboat ist eines der Hauptverkehrsmittel für weitere Strecken auf dem Mekong.

Heute, am zweiten Tag unserer Bootsfahrt, kommen wir abends zum Sonnenuntergang nach Luang Prabang.
Luang Prabang ist überfüllt, erst Zimmer ab 40€ sind noch zentrumsnah zu finden. Wir hatten Glück, bekamen noch im Zentrum ein Zimmer für knapp 10€ in einem ziemlich herunter gerissenen Guesthouse mit eigener Dusche und Bad. Die jungen Leute bevorzugen nämlich Doppelbettzimmer und keine Zweibettzimmer! Deshalb war es also frei-unser Glück.

Es ist Hochsaison, sogar etliche Argentinier, auch viele Koreaner, Chinesen aus Hongkong und Shanghai treffen wir auf dem Schiff. Die Stadt ist voller Touristen aus aller Herren Ländern.
Die Zimmer sind sehr teuer, die Restaurants, wo man laotisch essen kann muss man in etwa kennen, ebenso den kleinen Supermarkt, wo man das billigste Bier und noch das originale französische Baguette bekommt. Das ist ein Überbleibsel aus den Zeiten der französischen Kolonialzeit.
Vieles ist ziemlich touristisch aufgepeppt.
Diesmal streifen wir durch die Stadt, schauen uns den morgendlichen Gang der Bettelmönche an. Leider ist es Anfang Januar morgens noch so dunkel, dass man kaum etwas sieht. Es ist schlichtweg unlohnend, so früh aufzustehen. Wir haben die Mönche, als wir früher in den Klöstern übernachtet hatten, oft zurück kommen sehen. Und in Chiang Mai kommen sie manchmal frühmorgens in unserer Gasse entlang.

Jeden Abend ist Nachtmarkt auf der Hauptstrasse, es gibt überall das gleiche zu essen und zu kaufen, um 22:00 Uhr ist Schluss. Man schiebt sich durch die sehr eng stehenden Stände.
Bei diesem Ansturm gefällt es uns hier nicht mehr. Wir erkundigen uns nach den Preisen und Zeiten für die Rückkehr nach Thailand und beschliessen daraufhin, 100€ drauf zu zahlen, dafür sind wir aber mit dem Flugzeug gleich zurück.

Unser zweites Visa ist dann aktiv, wir haben zwei Tage lang unsere Mekong-Fahrt gehabt, Sinn und Zweck der Reise sind erfüllt.
Wir fahren vom Flugplatz in Chiang Mai gleich am Einkaufszentrum vorbei und gehen Mittag essen.

Jetzt beginnt wieder der alte „Thailand-Trott“.

Den Zähnen geht es gut, sie sind super verheilt, der Doktor ist sehr zufrieden.
Massagen gibt es wieder regelmäßig in „unserem“ Wat Srisuphan mit dem Silbertempel, den vielen Handwerkern und unserer deutsch sprechenden Lady. Ja, wir haben unseren „Massagesalon“ gewechselt. Hier im Wat Srisuphan sind ein Herr, Maha, und die anderen sehr viel besser. Er kennt sich sehr gut aus in unseren Muskeln, Sehnen und Knochen.

Neue Gläser gab es für meine alte Gleitsichtbrille: entspiegelt, passt sich den Lichtverhältnissen an, die Gläser sind angeblich gehärtet. Es sind Gläser einer renommierten thailändischen Firma, von Hoya. Ich bin sehr zufrieden, habe für die zwei Gläser komplett 5000 Baht=125€ bezahlt.

Zwischendurch, beim Umherziehen durch die Stadt, entdecken wir tatsächlich noch kleine nette Wats, die wir bisher übersehen hatten.
Es gibt nämlich noch ein zweites Kloster mit einem so genannten Silbertempel. Das ist Wat Muesan. Die Silbertempel sind Tempel, die von aussen und innen mit Silberplatten, heutzutage Aluminiumplatten, verkleidet sind. Diese werden in den in der Nähe liegenden Werkstätten nach alten traditionellen Motiven hergestellt. Die Muster oder Bilder werden auf den Aluminium-Platten aufgezeichnet, dann werden die Platten mit Teer dick unterfüttert, um dann mit verschieden großen Metallsticheln, schauen aus wie große Nägel, die einzelnen Muster als Reliefs herausarbeiten zu können. Es sind schöne Arbeiten: für die Klöster, für die Häuser der gutbetuchten Leute aus Chaing Mai und natürlich für die Touristen. Diese Arbeiten für die Touristen sind natürlich sehr viel kleinflächiger ausgeführt. Man kann sie dann, in Bilderrahmen gefasst, mit nach Hause nehmen.

Jetzt fangen wir auch langsam an, uns um eine Langzeitunterkunft für den nächsten Winter zu kümmern.
Es gibt sehr preisgünstige und nette Wohnungen, die aber alle durch Stammgäste in fester Hand sind. Luxuriöse Hotels, ebenfalls nicht teuer, sind entweder sehr schön, dann aber auf lange Zeit ausgebucht oder frei, dann aber nicht gut. Durch Zufall finden wir eine kleine Anlage mit acht Bungalows. Ein Häuschen, ein Neubau hat ein Zimmer, zwei Schlafzimmer mit jeweils eigenem Bad für 12000 Baht/Monat, ein anderer kleiner Neubau hat ein Schlafzimmer für 10000 Baht/Monat und eines, das noch oder auch für ewig bewohnt ist, kostet 7000 Baht/Monat. Natürlich gibt es Fernsehen, Internet, Küche, Moskitonetze an Türen und Fenstern-europäischer Standard. Eines bis zwei Häuschen nehmen wir auf jeden Fall, je nachdem, ob Freunde auch im nächsten Winter mit nach Chiang Mai wollen. Wir haben uns schon sicherheitshalber vormerken lassen.

Und wir kümmern uns langsam um die Rückreise, zunächst nach Bangkok. Wir werden wohl mit dem Nachtzug, im Schlafwagen-VIP-Abteil für zwei Personen reisen.
Das kostet dann ca. 2700 Baht/p.P. Man kann es auch billiger haben, aber so haben wir unser eigenes Abteil und können unser ganzes Gepäck bei uns haben. Da muss man dann, gerade über Nacht, nicht gar so viel aufpassen und kann vielleicht sogar gut schlafen. Verspätungen bis zu 4 Stunden sind normal, so sagt man uns. Im Liegen ist das dann egal.

Ein Zimmer für Bangkok muss reserviert werden. Wir bekommen es wieder im „Stammhotel“ PenparkPlace für 805 Baht, sehr schön und groß mit Blick in den Garten, also auch ruhig. Der Rückflug ist ja sowieso schon gebucht-wir hatten einen Hin-und Rückflug genommen.

Inzwischen kommen viele organisatorische Aufgaben und Planungen auf uns zu:
Berichte über die vergangenen Reisen 2011+2012 müssen geschrieben werden, natürlich auch Berichte über diese Winterreise 2012/2013.
Wir kümmern uns intensiv um die Visa und Einladungen für Russland und die Mongolei. Unsere nächste Reise beginnt ja schon vier Wochen nach unserer Ankunft zu Hause.
Ende März/Anfang April wollen wir wieder gen Osten starten, diesmal gemeinsam mit einem lieben Bekannten.

Wir gehen zwischendurch einkaufen und erstehen ein paar Hosen, entdecken gute gepolsterte Autositz-Bezüge. Jetzt haben wir mit dem Kauf so lange gezögert, dass sie inzwischen sogar 15% billiger sind.
Für umgerechnet 24€/Stück werden wir sie wohl in den nächsten Tagen mitnehmen. Zumal wir sie hier schon in Pick ups gesehen haben. Also passen sie auch bei uns.

Reisen, gepolstert wie im Sessel-ist schon die Piste in der Mongolei hart, wollen wir diesmal weich sitzen. Man wird schliesslich älter. Unser Sohn wird wieder sagen: Weicheier!
Für Einkaufswaren, in der Summe ab 2000 Baht pro Geschäft, bekommt man, vor allem bei Geschäften in den Einkaufszentren, auch die Formulare für „Vat-Refund“ über 7% ausgestellt.

Jedenfalls ist es uns nicht langweilig, was wir im Stillen schon befürchtet hatten.
Die nächsten Feste lassen nicht lange auf sich warten:
Vom 01.-03. Februar findet das Blumenfest mit Umzügen statt, dann folgt anschliessend sofort das Rosenfest und vom 08.-11. Februar und länger wird das chinesische Neujahrsfest gefeiert. Selbst der 14.02., der Valentinstag ist ein Fest wert.
Dazu muss gesagt werden: Alle staatlichen Einrichtungen sind an diesen Tagen geschlossen, aber Essen und Trinken findet man immer, die Geschäfte haben fast alle geöffnet, die Essenstände und Märkte sind in diesen Tagen besonders gut besucht.
Am 18.02. fahren wir nach Bangkok.
Zwischendurch wollen wir wieder kurz nach Lampang, vielleicht auch noch nach Phayao.

Es bleibt genug zu tun und so wie wir uns kennen, werden wir das alles gar nicht schaffen.

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