Malaysia-2009

Einreise:
Wir sind mit dem Flugzeug nach Malaysia/KL geflogen. Das Auto haben wir verschifft (s.Infos zu Verschiffungen oder mailt uns!), es war vier Wochen auf dem Wasser unterwegs. In dieser Zeit sind wir mit Zwischenlandungen in London und Hongkong nach Manila geflogen und haben uns als Backpacker die Insel Luzon mit Manila angeschaut (s. unser Bericht zu Philippinen). Haben anschliessend noch Zwischenstation in Singapur gemacht und sind also schliesslich, ca. 8 Tage bevor das Schiff mit unseren Autos kam, in Kuala Lumpur gelandet.
Am Flughafen war die Einreise für uns problemlos.
Für das Auto war die Einreise per Carnet beim Hafenzoll ebenfalls unproblematisch, natürlich kannte sich weder der Zoll noch der Agent aus, wie ein Carnet zu handhaben ist.
Also aufpassen!!!!!, dass der Zoll nicht zu viel ‚rausreisst und zu wenig abstempelt! Wir haben jetzt gehört, dass es noch 1 ½ Jahre später zu Anfragen und lästigen Unannehmlichkeiten kommen kann, die ein Reisender von Herzen „dick“ hat. Kann ja auch mal alles schiefgehen und dann ist die hinterlegte Kaution für den Automobilclub futsch.
Allerdings hat es (um Geld zu schinden?) fast eine Woche gedauert, bis unser Container endlich geöffnet wurde.

Auto/Verkehr:
Es ist Linksverkehr, die Strassen sind sehr, sehr gut und die Leute kennen Fahrschulen und halten sich sehr genau an die Verkehrsregeln. Es ist ein entspanntes Fahren. Parkplatzgebühren kennen die Malaien ausserhalb der Städte praktisch gar nicht und selbst dort muss man nur selten zahlen. Diesel kostet ca. 0,40 ct/l.

Kunst und Kultur:
Eintrittspreise fallen nicht ins Gewicht, viele kleine Museen und die sog. „Recreation Areas“ waren sogar oft kostenlos. Die Museen sind alle sehr schön gestaltet, die Objekte wunderbar und phantasievoll präsentiert. Selbst ganz kleine Museen haben uns immer sehr gefallen-so oft wie in Malaysia haben wir selten Museen besucht. Am teuersten sind Nationalparks, die einen Wasserfall ihr Eigen nennen. Die Malayen sind „wasserfall-verrückt“. Jedes bessere Rinnsal läuft in SO-Asien unter „Wasserfall“!

Geld/Internet:
Geldziehen ist kein Problem. Überall gibt es Banken, ATM’s für ec-Karten und Visa/Mastercard. Wir haben da gar nicht mehr ‚drüber nachgedacht.
Internet wird einem in Touristenformationen oft zur Verfügung gestellt. Wir haben fast immer einen freien WiFi-Zugang gefunden, Internetcafes gibt es genug!

Übernachtung:
Übernachtet haben wir auf Parkplätzen, in Guesthouses, frei am Strand, auf Tankstellen. Es gibt nie Probleme. Malaysia stufen wir als „sicher und keine Sorge haben“ ein.
Man findet immer sein angenehmes Plätzchen. Beschrieben unter Stellplätze.

Einkaufen/Essen:
Hier gibt es gute chinesische Restaurants mit nicht gerade biologisch reinen Zutaten. Büchsenfutter, selbst das Obst ist aus der Büchse, Ketchup, Sojasauce und MSG gehören leider zur „Tagesordnung“. Dafür kann man bei den chinesisch-stämmigen Malaien mal zur Abwechslung Schweinefleisch essen und immer zum Essen Bier bekommen.
Die (kleinen)Kaufhausketten sind ebenfalls alle in chinesisch-malaiischem Besitz, manche haben sogar richtige Lebensmittelabteilungen mit frischem Fleisch. Carrefour, z.B. in Melaka, ist natürlich ganz was anderes, der ist nicht so richtig malaiisch. Und die Cameron Highlands ebenfalls nicht, sind die Orte doch von den Engländern sehr geprägt worden. Aber hier gibt es wunderbar frisches Obst im Überfluss, Gemüse, Rindfleisch auf dem Markt, Fisch, natürlich Tee und Bier. Das Bier ist nie so toll, es hat einen sehr „speziellen“ Geschmack und ist fast immer 9%-Starkbier. Nach dem normal starken Bier, gleich hoher Preis, muss man man sehr suchen.
Bei den indisch-stämmigen Malaien gibt es viel frisches Gemüse, an den kleinen Ständen am Strassenrand schmackhaft zubereitet. Man bekommt auch Fleisch, Salate und in ihren meist kleineren Läden kann man ebenso gutes Obst, Gemüse und Butter kaufen.
Die „originalen“ Malaien sind ja sunnitische Moslems, entsprechend ist das Essen: Schmackhaft, scharf, oft vegetarisch oder aber höchstens mit etwas Huhn zubereitet. Sie haben viele scharfe Suppen, frittierte scharfe Speisen, und natürlich gutes, süßes Gebäck.
Ein Problemchen gibt es für Brotliebhaber: in diesem Land gibt es nur „Gummibrot“ aus der Plastiktüte. Also ggf. Mehl kaufen und selbst backen!

Gas/Kochen:
Unsere Gasflasche brauchten wir in Malaysia nicht füllen, weil wir nicht im Auto gekocht haben-es war uns einfach zu heiß dazu. Wir waren eh nur zum Schlafen im Auto. Stattdessen haben wir uns (gibt’s in jedem großen Supermarkt) den kleinen „Kofferkocher“ mit z.B. Namen Butterfly usw. incl. 4 Gaskartuschen für ca. 25€ gekauft und immer draussen gekocht und gebraten. Eine Kartusche hat ca. 0,75-1€ gekostet und für ca. 3 Std. kochen gereicht. Natürlich sind wir bei den Preisen auch oft genug Essen gegangen.

Ärzte/Optiker/Zähne:
Von Kari wissen wir, dass die Zahnärzte und die Dentallabore für Zahnersatz in Malaysia, in diesem Fall speziell in Georgetown, hervorragend und Gebisse natürlich preiswert sind. Die Optiker sind ebenfalls sehr gut, allerdings sind die Gläser, wie sich später herausstellen wird, in Thailand (meine sind dann aus Bangkok) qualitativ sehr viel besser und unwesentlich teurer.

Fazit:
Die Malaien bilden ein sehr freundliches Völkergemisch, die Sultane schauen auf einen traditionellen Lebensstil, westliche Mächte kommen bisher nicht dazu, ihr System zu zerstören.
So ist es bis heute ein sehr freundliches, sicheres und Touristen gegenüber tolerantes Land.
Je nördlicher man kommt, um so besser wird für einen Mitteleuropäer das Lebensmittelangebot in den Läden und es gibt auch mehr Märkte.
Die Malaien chinesischen Ursprungs, die so ziemlich den ganzen Handel in der Hand haben, sehr gute chinesische Privatschulen besuchen und dadurch auch auf einem hohen Bildungsniveau stehen, sind umfassend gebildet. Sie sind fast alle Buddhisten. Sie sprechen perfekt Englisch, die hier normale Sprache des öffentlichen Lebens.
Die „indischen“ Malaien sprechen ebenfalls ordentliches Englisch. Sind sehr oft Hindus und ebenfalls im Handel, in der Gastronomie und im Handwerk tätig.
Die eigentlichen, typischen Malaien moslemischen Glaubens gehören entweder der Regierungs-Beamtenschicht an oder sind leider nur kleine „Dienstleister“, die wenig Englisch sprechen und nicht in den Genuss eines der sehr guten, dann aber eben privaten Bildungssysteme kommen. Ihnen gehören die kleinen Essenstände an der Strasse, die Frauen verkaufen ihre Waren auf dem Markt, die Männer sind Angestellte, fast nie selbständig tätig. Die oberen Schichten, gleich welchen Ursprungs, wurden oder werden an europäischen Universitäten ausgebildet, haben dort Wohnungen und pflegen einen europäischen Lebensstil.
Das Wetter ist normal für Asien in der Nähe des Äquators: sehr heiß, sehr feucht, und hervorragend geeignet für ein Studium von stechenden und saugenden „Viechern“. Vor allem im Landesinneren.
Von anderen wissen wir, dass es hier absolute Tauchparadiese gibt. Das ist aber nichts für uns.
Es ist immer ein sehr interessantes und durch den Kontakt, den man sehr leicht bekommt, auch ein aufschlussreiches Reisen in Malaysia. Man fühlt sich wohl in diesem Land und gut aufgehoben.