Russland 2013 + 2014
INFOS zu Reisen in die Russische Föderation
Stand Mai/Juni 2013 und
August 2014:
Visa:
Stand Mai/Juni 2013:
Bei der Visa-Agentur Spomer GmbH, www.visum.net , haben wir ca. 2 1/2 Monate vor unserem gewünschten Einreisetermin in Russland angerufen, und uns um die Möglichkeiten und den genauen Ablauf incl. Zeitplan für die Bearbeitung der Visa incl. Einladungen erkundigt. Frau Fotler, die unsere Anträge bearbeitet hat, war sehr geduldig und äusserst hilfsbereit. Letztendlich haben wir für Russland ein 6-Monatsvisum für 90Tage Aufenthalt mit multiple Entry plus eine entsprechende Einladung beantragt.Dazu war nötig: elektronischer VisumAntrag mit Pin von Spomer vergeben, damit „Spomers“ entsprechend den Antrag vervollständigen oder ggf. ändern können.Der Antrag muss ausgedruckt werden, persönlich unterschrieben, Nachweis der Reise-Krankenversicherung (kann ggf. bis zur Visabeantragung nachgereicht werden), der Pass muss mindestens eine leere Doppelseite haben, ein biometrisches Passfoto,genaue Ein+Ausreisetermine (d.h. 6 Monate nach Einreise), Ziel der Reise, Grund der Reise wird einem von Spomers gesagt, genaue Reiseroute.Für die Einladung haben wir einen kurzen Schrieb verfasst, mit Kfz.-Kennzeichen, Farbe, Modell und ein Bild vom Auto mitgeschickt. Dann nahm das ganze Procedere seinen Lauf. Zeitgleich hatten wir die Einladung für die Mongolei „angeleiert“ (s.Infos Mongolei), die Pässe aber schon gleich zu Spomer mit hin geschickt. Das war zur zeitlichen Koordination durch Spomer von denen so gewünscht und hat so auch super geklappt. Dass wir die letzten 14 Tage in Deutschland nervös wurden, ob alles klappt, lag an uns. Es gab keinen Grund. Als dann die mail kam, wir möchten bitte die Rechnung begleichen, wussten wir, dass die Visa bei Spomer lagen. Wir konnten bald losfahren.
Visa-Kosten: für Russland: 2x Sechsmonatsvisum, multiple Entry incl. Einladung: 470.- €
für Mongolei: 2x Dreimonatsvisum einmalige Einreise : 55.-€
incl. Porto überwiesen an Spomer: 525.-€
Kosten Einladung für Mongolei: 2x Einladung für drei Monate überwiesen an „Steppenfuchs“: 200.-€
Stand August 2014
Diesmal brauchen wir ein Visum für 90 Tage Aufenthalt in RUS incl. Einladung und mit einmaliger Einreise. Wir bestellen es wieder bei der Visa-Agentur Spomer GmbH, www.visum.net , siehe auch unsere Infos zu Russland/Stand 2013.
Kosten für zwei Personen incl. Einladung und alle Gebühren: 283,50 € . Wichtig ist weiterhin die Bescheinigung einer Krankenversicherung für den beantragten Zeitraum. Als obligatorische Auslands-Reise-Krankenversicherung nehmen wir wieder die central-Krankenversicherung Visitors, die für Reisen bis zu einem Jahr Tag-genau abgeschlossen werden kann. Allerdings ohne Rest-Rückerstattung, falls man früher von der Reise zurück kommt. Diese wird von Russland anerkannt, man kann sie schon lange im Voraus abschliessen und sie kostet nur 0,80 € pro Tag und Person. Ob sie wirklich gut ist, weiss man sowieso erst nach dem ersten Krankheitsfall. Wir wollen es nicht testen. Seit 01.07.2014 haben sich die Kosten/Tag verdoppelt auf 1,60€. !!!
Einreise:
Stand Mai/Juni 2013:
NEU !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! WICHTIG für LKW-Reisende: Von allen, die wir getroffen haben, wurde berichtet, dass PRIVATE LKW (Sonderkfz. gilt nicht!!!) NUR bis 5 TONNEN offiziell in Russland einreisen dürfen. Andernfalls kommt es zu Tricksereien, die von dem Wohlwollen der Polizei/Zoll abhängen.Manche wurden zurück geschickt! Gut, wenn man dann ein Visum mit multiple entry hat und die Chance, es an einem anderen Grenzübergang zu probieren! Andernfalls ist die Reise durch Russland in die Mongolei beendet!
Für uns war die Einreise von Lettland (bei Zilupe) nach Russland total einfach.
Es gab englischsprachige Papiere, beim Zoll sogar deutschsprachig. In 2 1/2 Stunden waren wir ganz gemütlich durch. Ohne großartige Kontrollen, eigentlich wurde immer nur die Neugier befriedigt.
Stand August 2014:
Die Einreise von Georgien aus war wieder denkbar einfach. Formulare bekamen wir in Englisch und ausserdem findet man im Grenzbereich große Tafeln, an denen die russische Formulare für Immigration und Zoll auf gehängt sind, dazu noch in Englisch, Deutsch, Französisch, Georgisch und so kann man sein Formular sehr leicht ausfüllen. Also kein Problem alles. An der Grenze standen nur wir uns ein zweites Touristenauto, der Rest waren LkW’s. Es war alles recht gemütlich.
Dann drückte uns die leidliche Meldepflicht. Das lest Ihr ja auch in unserem Russland-Bericht im „Tagebuch“ unserer homepage. In Wolgograd nun haben wir uns mit aller Macht melden, registrieren wollen. Die Damen von der Hauptpost waren schon verzweifelt, haben versucht, uns ihr „Njet“ zu erklären. Wir bestanden weiter darauf, haben ihnen den Zettel in Russisch von unserem Visumbüro gezeigt, der uns streng darauf aufmerksam gemacht hatte. Bis uns ein freundlicher Einwohner aus der Post geholt hat, mit seinem schweren V 8 voraus fährt zu dem alles wissenden Amt (Immigration?). Als Tourist werde ich bevorzugt behandelt, eine englisch sprechende Dame nimmt uns unsere ganzen Papiere ab, verschwindet beim Chef. Kommt zurück, natürlich glaube ich wieder nicht, was sie sagt. Sie verschwindet wieder, ohne unsere Papiere, für mindestens 20Min.. Sie war wohl sehr ehrfürchtig bei noch zwei höheren Chefs mit meinem Zettel vom Visumbüro. ALLE haben es nun bestätigt:
„ Ein Tourist muss sich nur registrieren lassen, wenn er länger als 7 Tage in einem Ort/Stadt verweilt.“ „Registrieren“ ist natürlich für manche Institutionen ein gutes Geschäft, in Moskau hat es uns 50.-€ p.P. gekostet! An keiner Grenze, von keinem Polizisten, wird nach einer Registrierung gefragt. Hierzu sollte man mal dort: http://www.ruskonsulatbonn.de/de/law/entry/z-01.pdf unter Artikel 10 schauen.
Strassen / Verkehr:
Stand Mai/Juni 2013:
Die Reisenden mit ihren großen Fahrzeugen jammern doch sehr über die schlechten Strassen-wir mit unseren kleinen haben es da wesentlich besser, können wir doch leichter um die Schlaglöcher herum kurven. Insgesamt hatten wir bis Irkutsk ca. 40 km Piste auf der Hauptroute.
Bis und rund Moskau sind die Strassen am Schlechtesten, der Verkehr am Dichtesten und die Russen fahren hier am Heissesten, wie die Henker, Auto.
Ab Jekaterinburg werden die Strassen besser, die Fahrer etwas ruhiger. Viele, zu viele wurden ja auch schon „aussortiert“-an der Strasse sieht man bis zu 20 Kreuze bzw. Grabsteine pro Tag. An allen geraden Strecken steht die Polizei mit Blitzern, sehr berechtigt! Übrigens die Polizei hat uns bisher nie kontrolliert, LkW, haben wir gesehen, müssen öfter mal auf die Waage, zur Papierkontrolle usw. Es soll aber alles absolut problemlos und korrekt zugehen.
Die routingfähige Karte ( http://garmin.openstreetmap.nl) in unserem Navi arbeitet perfekt und unser Russland- Atlas im DIN A5-Format hat uns schon super gute Dienste geleistet. Bei Umleitungen wegen Brückenbruch, Strassenbauarbeiten, Gleisbauarbeiten, konnten wir immer auf die Ortschaft deuten und man hat uns helfen können.
Diesel:
kostet ca. 0,75 € (28-30 Rubel/Liter), in der Bailkalregion ca. 0,80-0,85 € (30-34 Rubel/Liter. Es gibt überall Tankstellen, kein Problem, per Vorkasse geht es los und wenn man sich verrechnet bzw. zu viel bezahlt hat und der Tank ist voll, bekommt man den Rest am oft vergitterten Kassenhäuschen zurück! Ansonsten hat sich in 2014 nichts geändert-Stand August 2014:
Die Hauptstrassen waren in Ordnung, es gab wenig Verkehr, die großen Städte natürlich ausgenommen. In bzw. zu den Dörfern und kleinen Landstädtchen abseits der Hauptroute sind die Strassen sehr oft Erdstrassen. Aber im Sommer regnet es ja wenig. Wir sind nicht ein einziges Mal von der Polizei kontrolliert worden, haben uns allerdings auch äusserst penibel an die Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten!
Übernachten:
Stand Mai/Juni 2013
An der Hauptroute sind wir fast immer auf Truckstops gegangen die Kosten liegen bei 50-100 Rubel/Nacht für uns, die großen zahlen mehr, ca. 150 Rubel/Nacht, Toiletten kosten extra, ca. 10-20 Rubel.
In den Städten sind wir meist auf bewachte Parkplätze gegangen. Oeffentliche kosten ca. 100 Rubel, auf Hotelparkplätzen, bei öffentlichen Einrichtungen usw. haben wir 300-600 Rubel pro Nacht bezahlt. NUR für das reine Parken.
Stand August 2014
Übernachtet haben wir auf Autostojankas, auf bewachten Parkplätzen, vor Klöstern und wo die Einheimischen gezeltet haben.
Wasser:
Stand 2013 und 2014:
gibt es auf Dörfern und in Städten am öffentlichen Brunnen, am Baikalsee an geeigneter Stelle aus dem See. Selbst in den Städten gibt es noch viele öffentliche Brunnen, denn nicht jeder hat Fliesswasser im Haus. Auf dem Dorf wohl sowieso nicht, oder, sagen wir, eher selten. Man kann es aber auch in jedem Laden kaufen.
Lebensmittel:
Stand Mai/Juni2013
Lebensmittel sind, abgesehen vom Brot, teuer: Milch-40 bis 60R, Wurst-400 bis 900 R/Kilo, russ.Käse-250-500 Rubel/Kilo, Importkäse-500-1500 R/Kilo, Bier-1,5l-Flasche 80-110 R, Trinkwasser-6,5l-Flasche 40-45 R, Brot um die 20 R, Tomaten 80-100 R/Kilo, Bananen 50-70 R/Kilo, Kartoffeln 35-50 R/Kilo.
Die Supermärkte sind sehr gut bestückt, das Essen schmackhaft.
Viele Russen sind immer noch in vielen Sachen Selbstversorger
( Kartoffeln, Zwiebeln, Kohl, Sauerkraut, Milch, Geflügel,…), was sie übrig haben verkaufen sie auf den hervorragenden Märkten oder gleich vor der Haustür.
An Feiertagen, vor Zeugnisausgaben und aus anderen uns nicht richtig bekannten Gründen wird der Alkoholverkauf in den Geschäften verboten. Warum wohl?!
Stand August 2014:
In 2014 waren wir im Hochsommer im Land und wir müssen sagen: das Obst und Gemüseangebot ist in Menge und vor allem Qualität genial. In Ermangelung von Geld und dank richtiger Einstellung zu Lebensmitteln ist die Qualität der Angebote von den Datschen absolut spitze und original biologisch! Die Preise haben sich gegenüber 2013 leicht erhöht. Medizin und Luxus-Lebensmittel aus Süd-und Westeuropa sind sehr teuer. Für uns Münchner Preise, für einen „normalen“ Russen unerschwinglich.
Geldziehen:
Stand 2013+2014:
Preise für uns abhängig vom Wechselkurs (1:39/40 in 2013, 1:48/49 in 2014)
ATM’s sind kein Problem, die stehen in jedem etwas größeren Supermarkt, da stehen dann am Eingang 3-8 Bankomaten herum, ebenso in Hotels oder vor Banken.
In der Regel können nicht mehr als 5000 Rubel auf einmal gezogen werden.
Fast alle Bankomaten kann man von Russisch auf Englisch umstellen. Es fallen nie Gebühren an!
Internet:
Stand 2013+2014
ist kein Problem WENN man sich bei dem Anbieter MTC einen Stick für 1230 Rubel inkl. Prepaid-Internet-Sim-Karte für 400 Rubel/30 Tage kauft für „Connect 4“.
Den Stick gibt es für Windows und für Mac. Wir haben ihn am Soloniki-Metrostation beim
Moskauer Stellplatz gekauft. Nachkaufen ist auch kein Problem, jeder weiss sofort, was man will, wenn man 400 Rubel bezahlt.
Wie 2013 hat es wieder einfach bei MTC geklappt-Zwingend nötig ist es aber eine Karte für GANZ Russland zu kaufen. Wer ein Smartphone hat, braucht keinen Stick, kann es besser über sein Handy mit Hotspot regeln und Mann und Frau kann gleichzeitig ins „hauseigene“ Internet gehen.
Man kann praktisch jeden Tag ins Internet, funktioniert überall prima.
Eintrittspreise
2013+2014
Die Eintrittspreise sind fast immer für Russen niedriger wie für Nichtrussen, nicht immer dem entsprechend, was man zu sehen bekommt. Vor allem dann nicht, wenn die Russen meinen, sie können den Touristen Besonderheiten zeigen. Z.B. Kreml ca. 25€, Eishöhle von Kungur 15€, Ethnogr. Museum bei Litvianka 5€. Wobei, obwohl man Eintritt bezahlt hat, die einzelnen Häuser wie im ethnografischen Museum von 12-13°° wegen Mittagspause generell geschlossen sind, andere kurz wegen Ratsch mit der Nachbarin oder Toilettengang. Wo kaum ein Tourist hinkommt ist es sehr billig, die normalen „lebenden“ Klöster sowieso, selbst Sergijew Posad als Wallfahrtsort ist eintrittsfrei!
Baikalsee (2013)
Die Fähre auf die Insel Olchon ist kostenlos, fährt täglich ab 8°° bis ca. 21°° aber etwas unregelmäßig. In dem Hauptort Khuzir muss man zum Büro der NP-Verwaltung. Die Ranger können sehr nervig sein, wenn man nicht endlich seinen „Anmelde-Zettel“ im Auto hat. Der AUFENTHALT auf Olchon kostet (2013) pro Person/Tag 60 Rubel, pro Auto/Tag 350 Rubel.Man muss genau angeben, von wann bis wann man dort sein möchte. Zum nördl. Kapmit dem eigenen Auto ist zum Einen nicht empfehlenswert, da die Piste von Lkws total zerfurcht und in den Waldstücken komplett richtig tief zerhackt ist, zum Anderen ist es verboten, mit dem eigenen Auto hinzu fahren. Haben wir aber (wirklich!) nicht gewusst.Offiziell darf man nur auf den frisch angelegten Picknickstellen stehen. Was natürlich jeder Russe total ignoriert, der Tourist aber wird wieder, sagen wir mal umhergeschickt. Die Ranger wissen in der Regel genau, wo man steht!Da gibt es andere Stellen am See, die billiger und frei befahrbar sind! Wer schon andere Küsten, ob Sand-oder Steilküsten, gesehen hat, muss nicht unbedingt nach Olchon.Das Interessanteste für uns war, den See mit den Resten vom Treibeis zu sehen. Und das gab’s nur auf Olchon. All inclusive hat 2014 der Kreml für nichtrussische Touristen alles zusammen 25.-€ p.P. Eintritt gekostet. Das ist viel Geld aber absolut nicht überteuert im Gegensatz zu Eintrittspreisen in französische oder englische Schlösser usw. In fast alle Kirchen, alte Kreml usw. ist der Eintritt frei oder unerheblich!
Landschaft:
2013
Die letzten Tage hatten wir wunderschönes Wetter und ganz schnell wurde alles grün. Vor ein paar Tagen hat es bei Tomsk noch geschneit und geregnet, alles stand unter Wasser. Besonders die Gegend in Westsibirien, bis Novosibirsk ist ein großer See und Modder gewesen. Dabei weht ein eiskalter Wind, Regen, wir haben eben Sauwetter. Nicht umsonst sagt man „westsibirische Tiefebene“, nicht umsonst ist die ganze Gegend ein „Straflager“ gewesen, es wohnen auch heute nicht sehr viele Menschen dort.
Bis zum Ural überwiegen die Fichten und Kiefern, dann gibt es viele Weiden, Sümpfe, Seen, Birkenwälder. Bald kommen die Gegenden mit riesengroßen Feldern. Der Verlust der Ukraine mit den großen Getreideanbaugebieten muss ja aufgefangen werden.
Weiter Richtung Osten sieht man große Birkenwälder, immer öfter sieht man wieder Kiefern, die Landschaft wird hügelig und ab Irkutsk dominieren die Lärchenwälder.
Auf den Weiden sieht man nicht nur Rinder und Schafe sondern jetzt auch große Pferdeherden.
2014
Von Georgien aus fährt man zunächst durch den Kaukasus durch, kommt dann schon in die Gebiete, die von den großen Flüssen wie Don und Wolga geprägt sind mit den ewigen Ebenen und Steppen Kalmückiens. Die Felder hier sind riesengroß und setzen sich fort Richtung Norden, wo man dann bald in das hügelige Gebiet um Moskau kommt und wo gen Westen uns die Ebenen ins Baltikum führen. Das so im Groben.
Allgemein:
Stand 2013 + 2014
2013 können wir sagen:
Es gefällt uns in Russland sehr gut!
Die Städte westl. des Ural mit ihrem alten Kreml sind alle ausnahmslos im Zentrum wunderschön. Vieles wurde schon restauriert, es gibt fast immer Parkplätze. Bewachte und unbewachte.
Ganz schlimm allerdings sind immer die Vororte mit den (herunter gekommenen) Arbeitersiedlungen und die Industrieviertel selbst. Die Verdienste sind niedrig, die Mieten dort ganz niedrig, wie soll davon ein Haus renoviert und instand gehalten werden.
So möchte man nicht wohnen. Natürlich ist das, wie überall, eine Frage des Geldes. Da kann man (fast) überall hin ziehen, wenn man es hat. Und es gibt viele Russen, die es haben! Aber auch hier scheint es langsam „gefährlich“ zu werden, augenscheinlich läuft auch hier alles nur mit Krediten rund.
Die Dörfer und Ortschaften auf dem Land sind sehr schön. Für uns zum Anschauen, nicht immer zum Wohnen. Die alten Leute, die Rentner, wohnen noch auf dem Land. Für sie sind die Wohnungen und das Leben in der Stadt sicherlich zu teuer.
Im Winter allerdings wird es äusserst beschwerlich sein. Überall sieht man riesengroße Holzstapel vor den Häusern. Mit dem Holz steht und fällt ganz Sibirien. Auf ihren kleinen Feldern am Haus wird viel gearbeitet: Kartoffeln gelegt, Zwiebeln gesteckt, die ersten Salate schon unter der Platikfolie geerntet.
Die Jugend scheint in die Stadt gezogen zu sein, kommt nur noch zum Gemüseanbau. Viele von den kleinen Holzhäusern und die Datschen sind verfallen, die Gärten aber intakt. So spart man sich natürlich auch viel Geld.
Die Russen sind ja alle, wenn sie erstmal ihre Zurückhaltung überwunden haben, unheimlich nett-ausgenommen die meisten in Novosibirsk und Krasnoyarsk. Sie müssen eine besondere Sorte von Russen sein. Vielleicht liegt es auch daran, dass diese bis vor kurzem noch zu den sog. geschlossene Städten gehörten. Hier herrschten besondere Umstände. Wir standen meist an Truckstops in der Nacht oder in Dörfern. Allerdings hatten andere Reisende, die frei in der Landschaft standen, mit Betrunkenen, die keine Ruhe gaben und ihre leeren Flaschen an das Auto/Kabine schlugen, ziemliche Schwierigkeiten. Saufgelage finden nie in den den Dörfern statt-das macht einen schlechten Eindruck. Natürlich ist das nicht die Regel. Steht man in den Dörfern, steht man aber ziemlich sicher. Der Alkoholkonsum ist in Russland äusserst bedenklich!
Ganz wenige Russen sprechen sogar etwas deutsch, sie lernen es entweder in der Schule oder haben Vorfahren, die ursprünglich aus Deutschland kamen ( Wolgadeutsche, Nachkommen von gebliebenen Strafgefangenen, andere Russlanddeutsche, Zwangsumgesiedelte aus dem alten Ost/Westpreussen usw.). Ausgenommen teilweise in den Großstädten und in internationalen Hotels, spricht kaum einer Englisch.
So wie es derzeit aussieht, muss die russische Regierung mit Recht anfangen, die Russen vor sich selbst zu schützen. Wer bisschen mehr Geld hat, tut des öfteren „Über die Stränge schlagen“, ist, je jünger um so schlimmer, absolut rücksichtslos, haut mit Geld, Lebensmitteln und Abfall nur so ‚rum.
Demokratie und Kapitalismus will gelernt sein-das kennt kein Russe, solange es das russische Reich gibt.
2014
sind wir in einem ganz anderen Landesteil Russlands unterwegs.
Es war eine ganz andere Gegend, mit anderen Menschen anderer Herkunft, z.T. am stärksten belastet von Kriegsgeschehen. Ein Russe steht da aber vollkommen ‚drüber, lebt jetzt und heute und steht voll und ganz hinter seinem Land. Wir haben niemanden getroffen, der über Russland geschimpft hätte. Der uns Deutsche (z.B. in Wolgograd) schief angesehen hätte. Über Putin schimpft sowieso niemand. Viele, vor allem die die Arbeit haben, sind stolz auf ihn, die anderen, meist die Rentner,kleben über ihre sehr niedrige Rente, die hinten und vorne nicht reicht. Viele haben noch mit 65+ einen Job und ihre Datsche, um gut über die Runden zu kommen. Für sie ist das Leben sehr teuer!
Natürlich muss man sich „konform“ verhalten (bei uns ja auch), an Regeln des Landes halten, dann gibt es keine Probleme.
Wir haben immer irgendwo bewacht oder geschützt gestanden, uns nie unsicher oder gar bedroht gefühlt. Niemand hat zu uns gesagt „da dürft Ihr nicht stehen“, „hier ist es zu gefährlich“ wie in anderen Ländern, z.B. in Mittelamerika.
Polizei- oder Militärkontrollen haben wir keine erlebt. Polizisten und Militär in den Städten sind Touristen gegenüber sehr hilfsbereit, es gibt kein martialisches Auftreten.
Uns gefällt es schon wie in 2013 in diesem großen Land mit der liebenswerten Bevölkerung.
Wir werden sicher nochmals hinfahren, wenn es die große Weltpolitik zulässt.